Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen...

24

Transcript of Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen...

Page 1: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

Bordage_TerraMater_CS3.indd 1Bordage_TerraMater_CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:1431.10.2008 12:00:14

Page 2: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

Das BuchDie ferne Zukunft: Die Menschheit hat sich über den Spiralarm der Galaxis ausgebreitet und eine riesige Konföderation, beste-hend aus über hundert Planeten, geschaffen. Doch die Scaythen – skrupellose Wesen, die mit der Kraft ihrer Gedanken töten kön-nen – haben diese Konföderation unterwandert, die ehemaligen Hochstätten der Kultur liegen brach, die Herrschergeschlechter sind entmachtet oder ausgelöscht. Mit Hilfe der Scaythen konn-te die »Kirche des Kreuzes« ihre Macht manifestieren und feiert nun ihren grausamen Siegeszug … Doch es besteht eine letzte Hoffnung: Die alten Legenden von den Kriegern der Stille le-ben wieder auf – diese mythischen Wesen scheinen wirklich zu existieren. Aber konnten sie tatsächlich den Scaythen mit der spirituellen Kraft ihrer Gedanken entkommen? Und wohin sind sie gefl ohen? Ein kleiner Junge namens Jek At-Skin trägt die Wünsche und Hoffnungen der letzten Weisen in sich. Er macht sich auf nach Terra Mater, dem geheimnisvollen Planeten, auf dem alles seinen Ursprung hatte. Eine atemberaubende Reise beginnt …

»Pierre Bordage ist der Meister der französischen Science Fiction!« Le Figaro

»Grandios! Wer endlich mal wieder in ein farbenprächtiges, ac-tionreiches, fesselndes Abenteuer zwischen fernen Sternen und auf fremden Planeten eintauchen will, sollte Pierre Bordages Debüt in Deutschland nicht verpassen.« Andreas Eschbach

Der AutorPierre Bordage, 1955 in der Vendée geboren, studierte Literatur-wissenschaft in Nantes. Mit seinem ersten Roman »Die Krieger der Stille« landete er auf Anhieb einen riesigen Publikumserfolg. Das Buch wurde mehrfach preisgekrönt, unter anderem mit dem renommierten Grand Prix de l’Imaginaire. Bordage lebt mit sei-ner Familie in Boussay an der Atlantikküste.

Bordage_TerraMater_CS3.indd 2Bordage_TerraMater_CS3.indd 2 31.10.2008 12:00:1431.10.2008 12:00:14

Page 3: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

PIERRE BORDAGE

TERRAMATER

Ro man

Aus dem Französischenvon Ingeborg Ebel

Deutsche Erstausgabe

WILHELM HEYNE VERLAGMÜNCHEN

Bordage_TerraMater_CS3.indd 3Bordage_TerraMater_CS3.indd 3 31.10.2008 12:00:1431.10.2008 12:00:14

Page 4: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

Ti tel der fran zö si schen Ori gi nal aus ga beTER RA MA TER

Deut sche Über set zung von In ge borg Ebel

Ver lags grup pe Ran dom House FSC-DEU-0100Das für die ses Buch ver wen dete FSC-zer tifi zier te Pa pier

Holmen Book Cream lie fert Holmen Paper, Hallstavik, Schwe den.

Deut sche Erst aus ga be 1/09Re dak ti on: Lilly Weigand

Co py right © 1998 by Lib rai rie l’At a lan teCo py right © 2009 der deut schen Aus ga be und der Über set zung

by Wil helm Hey ne Ver lag, Mün chen,in der Ver lags grup pe Ran dom House GmbH

Prin ted in Germ any 2009Um schlag bild: Ste phan Marti nie re

Um schlag ge stal tung: Nele Schütz De sign, Mün chenSatz: Buch-Werk statt GmbH, Bad Aib ling

Druck und Bin dung: GGP Me dia GmbH, Pöß neck

ISBN: 978-3-453-52409-5

www.hey ne-ma gi sche-best sel ler.dewww.hey ne.de

Bordage_TerraMater_CS3.indd 4Bordage_TerraMater_CS3.indd 4 31.10.2008 12:00:1431.10.2008 12:00:14

Page 5: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

5

Pro log

Die In-Crea tur – das künst li che, nicht ge bo re ne We sen – glaub te, das Schwie rigs te voll bracht zu ha ben: denn

ihre im Uni ver sum ver streut le ben den Ge treu en be raub ten die Mensch heit nun ih res Ge dächt nis ses, ih rer Macht. Und der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach sam-keit, auf die Rei se in eine an de re Welt be ge ben.

Die In-Crea tur stand kurz vor der Macht er grei fung. Al-les war be reit. Doch jetzt be schritt ein Mann den Weg des Lichts. Ein Mann, der die ge hei me Pfor te ge fun den hat, und der – soll te er in sei nem Be stre ben fort fah ren – durch-aus die Sei nen zu ih ren Ur sprün gen zu rück füh ren könn te. Dann wür den die Men schen wie der die Ober ho heit er lan-gen. Seit Tau sen den von Jah ren kämpft die In-Crea tur ge-gen die Vor macht stel lung der Men schen, sie ver fälsch te die Wor te ih rer Pro phe ten und Vi si o nä re; sie säte Tod und Ver-zweifl ung durch Streit, Zwist und Krieg …

Seit Ur be ginn, seit die Ma te rie un ter den ers ten Strah-len des Lichts Ge stalt an ge nom men, seit die Wär me Le ben er mög licht und die Schöp fer ihr Werk be gon nen hat ten,

Bordage_TerraMater_CS3.indd 5Bordage_TerraMater_CS3.indd 5 31.10.2008 12:00:1431.10.2008 12:00:14

Page 6: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

6

muss te die In-Crea tur im mer wei ter zu rück wei chen, da sie die sen Kräf ten und der un auf hör li chen Aus deh nung des Uni ver sums nichts ent ge gen zu set zen hat te.

Und jetzt, ge ra de zu dem Zeit punkt, an dem sie end lich die Früch te ih rer ge dul di gen Ar beit ern ten könn te, be hin-der te die ser Ab schaum das Wir ken ih rer Gött lich keit.

Denn die ser Mann hat te eine Vi si on: In der Fer ne sah er ein herr li ches Bau werk, ei nen Tem pel mit sie ben Säu-len und viel far bi gen Fens tern von un vor stell ba rer Pracht. Die ser Tem pel soll das Sym bol des Ur sprungs wer den, das Ur schiff, eine Ar che, die die Ind diki schen An na len birgt – die un ver än der li chen Ge set ze der Schöp fung und so mit den Schlüs sel für die Re nais sance der Mensch heit.

Es dräng te ihn sich zu be ei len, denn die At ta cken der form lo sen Kraft wur den im mer hef ti ger, und zu dem mach-te ihm die se un er träg li che Käl te mehr und mehr zu schaf-fen. Auch wenn die In-Crea tur nicht di rekt ge gen Ur men-schen – wie den un sterb li chen Wäch ter der An na len – vor-ge hen konn te, ver stand sie sich doch ge schickt da rauf, de ren Schwach stel len zu at ta ckie ren. Gie rig drang sie in den Geist ei nes je den ein, ließ ver gra be ne Er in ne run gen auf tau chen und säte Zwei fel und Angst. Auf die se Wei-se wür de ir gend wann das men ta le Ge rüst die ses Men schen zu sam men bre chen. Dann wür de sei ne Per sön lich keit aus-ei nan der fal len, er wür de vor dem Nichts ste hen. Hass und Ent set zen ver ne bel ten sein Denk ver mö gen, und das Schiff des Lichts wur de im mer un deut li cher. Eine tief schwar ze, eis kal te Spi ra le durch bohr te ihn und ließ ihn in ei nem Ab-grund aus Schmerz und Ver zweifl ung zu rück.

Er wach te im Pack eis auf. Es war Nacht, und er war al lein, ver nich tet durch sein Schei tern. Nur sei ne Klei dung war

Bordage_TerraMater_CS3.indd 6Bordage_TerraMater_CS3.indd 6 31.10.2008 12:00:1531.10.2008 12:00:15

Page 7: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

7

ihm ge blie ben: eine leich te Tu ni ka und eine Plu der ho se, die ihm die Pil ger ge schenkt hat ten. Seit Ta gen mar schier te er über das Eis, halb ver hun gert und er fro ren, das ein zi-ge Ge räusch war das Knir schen sei ner San da len auf dem har schen Schnee, sei nen Durst still te er mit Eis bröck chen. Kein Stern leuch te te am nächt li chen Him mel. Das Ge fühl, die Men schen ver ra ten zu ha ben, las te te schwer auf ihm. Noch im mer hör te er die Wor te des un sterb li chen Hü ters des Schiffs des Lichts. Sie wa ren kein Trost für sei ne ver-zwei fel te See le.

»Du wirst al lein sein … Soll test du schei tern, be deu tet dein Schei tern das Ende der Mensch heit und den An bruch ei nes neu en Zeit al ters – das Zeit al ters des Un fass ba ren, das Zeit al ter des Pla ne ten Hy po ne ros …«

Er war er schöpft und fast am Ende sei ner Kräf te.Trotz dem muss te er ge nü gend Kraft auf brin gen, um den

ge hei men Pfad wie derzufi n den. Nie mals könn te er sich ver-zei hen, das Un fass ba re nicht be kämpft zu ha ben. Da sah er in der Fer ne ocker far be ne Rauch fah nen auf stei gen.

Erst nach dem die Pil ger ei ner nach dem an de ren das An-tra an ge ru fen und um Hil fe ge be ten hat ten, wein te Aphy-kit. Die Pil ger hat ten sich be reits in der Un end lich keit des Äthers auf ge löst, und das Dorf schien wie aus ge stor ben. Die ein zi gen Le bens zei chen wa ren die fun keln den Blü ten des Dor nen strauchs, den der Narr ge pfl anzt hat te.

»Du darfst nicht wei nen, Mama«, sag te Yel le. »Ich habe im mer ge wusst, dass sie fort ge hen wer den. Die Pil ger ha ben mit der Ar beit be gon nen, an de re wer den sie voll en den …«

Über rascht wand sich Aphy kit zu ih rer Toch ter um. Das klei ne Mäd chen war erst sie ben und ein ver schlos se nes Kind, das oft vor dem Dor nen strauch des Nar ren knie te

Bordage_TerraMater_CS3.indd 7Bordage_TerraMater_CS3.indd 7 31.10.2008 12:00:1531.10.2008 12:00:15

Page 8: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

8

und dann meis tens Un ver ständ li ches mur mel te. Von ih rer Mut ter hat te Yel le das lan ge ge well te Haar und von ih rem Va ter die grau blau en Au gen. Ihr Blick schien über Zeit und Raum hin wegzuglei ten. Eine selt sa me, ver stö ren de Kraft ging von ihr aus. Und ihre kind li che Stim me glich ei ner schnei den den Klin ge.

»Wel che an de ren?«, frag te Tixu.»Jene, die den Ruf hö ren wer den … Das Blouf ge winnt

an Macht …«Ihr Va ter run zel te die Stirn. »Das Blouf?«»Das al les ver zeh ren de Böse. Ges tern Abend sind sehr,

sehr weit von hier zehn Mil li o nen Ster ne ver schwun den. Wenn Shari zu rück kehrt, braucht er Sol da ten, um das Blouf zu stop pen.«

»Viel leicht lebt Shari schon nicht mehr, Yel le«, sag te Aphy kit und seufz te. »Seit über sie ben Jah ren ha ben wir kei ne Nach richt mehr von ihm er hal ten.«

»Shari lebt!«, ant wor te te das klei ne Mäd chen be stimmt. »Er kommt zu rück.«

»Wa rum bist du dir des sen so si cher?«»Die Blü ten des Dor nen strauchs ha ben es mir ge sagt. Wir

müs sen wei te ren Pil gern hel fen, auf Ter ra Ma ter zu kom-men. Weil das Blouf jetzt die See le der Men schen frisst, kön-nen sie im mer we ni ger den Ge sang der Quel le hö ren …«

Yel le warf ihre Bett de cke von sich. Bar fuß und nur mit ih rem Nacht hemd be klei det, lief sie über den ver schnei ten Dorf platz und knie te vor dem Strauch. Dort be te te sie mit gan zer Kraft – ein stum mes Fle hen durch Raum und Zeit.

Bordage_TerraMater_CS3.indd 8Bordage_TerraMater_CS3.indd 8 31.10.2008 12:00:1531.10.2008 12:00:15

Page 9: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

9

ERS TES KA PI TEL

Im Jahr 16 des Ang-Im pe ri ums, am 7. Tag des Mo nats Meh onius, wur de ich zum jüngs ten Kar di nal der Kir che des Kreu zes er nannt. Noch war ich von ei nem glü hen den Ei fer be ses sen. Ich ge hör te zu je nen, durch jah re lan ge Un ter wei sung, di a mant rein ge schlif fe nen, aber auch un er bitt li chen See len und brann te da rauf, alle Hei den zu be keh ren, die Fein de des Glau bens und die des Wah ren Wor tes. Beim An blick der lang sam auf den Feu er kreu zen ster ben den Här eti ker brach ich in eks ta ti sche Trä nen aus … Das ge schah lan ge vor dem Er schei nen des ers ten Aus lö scher-Scay then …Am 10. Tag des Mo nats Meh onius wur de ich zum Stell ver tre ter sei ner Hei-lig keit, des Muffi Bar rofi ll XXIV., auf dem Pla ne ten Ut-Gen er nannt, der vor vier tau send Stan dard jah ren trau ri ge Be rühmt heit durch eine ato ma re Ka tast ro phe er lang te, die drei Vier tel der Be völ ke rung aus lösch te und die Hälf te sei ner Ober fl ä che in Wüs te ver wan del te. Ob wohl ich mir durch aus der Ge fah ren auf Ut-Gen be wusst war – ato ma re Ver seu chung, Zer stö-rung der Zel len und so mit früh zei ti ges Al tern, die Beta-Zoo morp hie, eine aus ge präg te Form der Schi zo phre nie –, über wog die Freu de über mei ne Er-nen nung. Die be sorg ten Mie nen mei ner Kar di nals kol le gen in te res sier ten mich nicht, fühl te ich mich doch durch die himm li sche Lie be der Kir che ge-schützt!Am 38. Tag des Mo nats Meh onius be trat ich eine der Dere mat-Ka bi nen im Pa last Veni cias und er lang te sie ben und zwan zig Stan dard mi nu ten spä ter in ei nem der Tem pel der Kreuz kir che in An jor, der Haupt stadt, wie der das

Bordage_TerraMater_CS3.indd 9Bordage_TerraMater_CS3.indd 9 31.10.2008 12:00:1531.10.2008 12:00:15

Page 10: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

10

Be wusst sein. Ein paar Mis si o na re, ei ni ge Die ner und ein In qui si tor-Scay the be grüß ten mich dort. Eine Ab tei lung kai ser li cher In ter lis ten hat te mit der Un ter stüt zung der Prit iv-Söld ner die lo ka len Herr scher aus ge schal tet und eine neue pla ne ta ri sche Re gie rung ins tal liert: ei nen kor rup ten Hau fen, der aus sechs Kon suln, Mi nis tern und ho hen Be am ten be stand.Jun ge Leu te, die Ut-Gen nicht ken nen, soll ten wis sen, dass die ser Pla net der ein zig be wohn te im Son nen sys tem des Ge stirns Hares ist – ob wohl die Le bens be din gun gen dort sehr schwie rig sind. Die ses Ge stirn be fi n det sich seit zwan zig Mil li o nen Jah ren im Sta di um des Ver glü hens. Des halb wird es auf die sem Pla ne ten seit dem Jahr 714 (nach dem al ten Stan dard ka len der) we gen der ab neh men den Strah lung von Hares im mer käl ter. Seit Jahr hun-der ten zählt die Aus beu tung von Uran er zen und dem da rin ent hal te nen sel te nen Plu to ni um zur ein zi gen Res sour ce Ut-Gens. Zwi schen den Jah ren 950 und 3500 er leb te die aus den Skoj-Wel ten im por tier te Atom in dust-rie dort ei nen un ge heu ren Auf schwung. Ut-Gen wur de zum in ter stel la ren Zent rum der Kern e ner gie.Die Kern spal tung mit ih rer Ener gie- und Waf fen pro duk ti on, die per Atom-oducti dem Pla ne ten ei nen gro ßen Reich tum be scher te, führ te im Jahr 3519 des halb fast zu sei nem Un ter gang. Ein fürch ter li ches Erd be ben zer-stör te die meis ten Pro duk ti ons stät ten, wo rauf ra di o ak ti ve Wol ken mehr als sieb zehn Mil li ar den Men schen das Le ben kos te ten und den Pla ne ten in zwei Zo nen teil te: eine ge sun de und eine ver seuch te.Ob wohl die Ut ge nia ner wis sen, dass ihre Hei mat krank ist und die ster-ben de Son ne sie nicht mehr wär men wird, ha ben sie nicht die Kraft, ih ren Pla ne ten zu ver las sen. Mit er staun li chem Gleich mut er tra gen sie die fort-schrei ten de Ver ei sung, die Ver dün nung des Sau er stoff ge halts der Luft und die da mit ein her ge hen den Un bil den des Kli mas … Und die ser Sto i zis mus wan delt sich lang sam in Fa ta lis mus.Doch ru fen wir uns die Wor te des Pre di gers auf der Gro ßen Düne von Os gor ins Ge dächt nis zu rück: »Oh ihr, die ihr euch wi der spruchs los fügt, be greift ihr nicht, dass euch euer Fa ta lis mus zu ei ner leich ten Beu te der fal schen Pro phe ten ei ner Irr leh re macht? Oh ihr, die ihr auf eure Frei heit ver zich tet habt und euch in Il lu si o nen wiegt …«Auf Ut-Gen er leb te ich, wie sich an des sen Be woh nern jene gött li che Pro-

Bordage_TerraMater_CS3.indd 10Bordage_TerraMater_CS3.indd 10 31.10.2008 12:00:1531.10.2008 12:00:15

Page 11: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

11

phe zei ung der Kir che des Kreu zes er füll te. Aus die ser Er fah rung he raus möch te ich noch ein mal un se re No vi zen in den hei li gen Pro pa gan da schu-len auf ein eher nes Prin zip hin wei sen. Der Be griff Fa tum – als ver häng nis-vol les Ge schick –, ein be lieb tes Ar gu ment An ders gläu bi ger, ist völ lig ab we-gig, weil ein sol ches Den ken die Saat des Wah ren Glau bens wie Un kraut über wu chert und er stickt. Denn es fi n den im mer mehr Kin der op fer, se xu-el le kol lek ti ve Aus schwei fun gen und an de re bar ba risch-heid ni sche Ri ten statt.Wie soll ich die Ein hei mi schen be schrei ben? Die ut ge ni schen Män ner sind klein und ge drun gen, als wür den die hier herr schen de grö ße re Schwer kraft als auf den Wel ten des Zent rums sie nie der drü cken und de for mie ren. Ihre Ge sichts zü ge sind meis tens grob schläch tig (der Be ginn all ge mei ner Beta-Zoo morp hie?), ihre Brau en strup pig, ihre Au gen gelb und her vor ste hend, ihre Na sen breit und fl ach, ihre Lip pen dick, ihre Ober kie fer ste hen vor … Die Frau en hin ge gen sind groß ge wach sen, fein glied rig und ha ben schö ne Ge sich ter. So weit ich das be ur tei len kann, sind sie eben so schön wie ihre Män ner häss lich sind. Eine mög li che Er klä rung die ses Phä no mens – über die Wis sen schaft ler lä cheln wür den, die ich aber po e tisch fi n de – wäre, dass der dem Mond zu ge ord ne te Stoff wech sel der Frau (der Mann wird dem Ein fl uss der Son ne zu ge ord net) sich bes ser den ver än der ten kli ma-ti schen Ver hält nis sen auf Ut-Gen an passt hat. Ich spre che hier nicht von den in den ver seuch ten Ge bie ten le ben den Über läu fern, den so ge nann ten Quaran tän ern. Die se We sen äh neln eher apo ka lyp ti schen Mons tern als Men schen. Sie ver dan ken ihr Über le ben der ehe ma li gen Kon fö de ra ti on von Na fl in und de ren fa na ti schen An hän gern, den Rit tern der Ab so lu ti on. Man hat mir wie der holt vor ge wor fen, die Ver ga sung und das Zu schüt ten der Schäch te und der un ter ir di schen Be hau sun gen im Nord-Ter ra ri um – dem Wohn sitz der Quar antä ner – be foh len zu ha ben, aber der Obers te Ethi krat der Kir che des Kreu zes, den ich be reits vor her kon sul tiert hat te, ver si cher te mir, mich voll und ganz in mei nen Maß nah men zu un ter stüt zen.Am 17. Tag des Mo nats Jo rus auf Sy rac usa ver ur teil te ich mei nen ers ten Här eti ker zum lang sa men Tod am Feu er kreuz – ei nen Pries ter der H-Prime-Re li gi on, ei nen An be ter des Son nen got tes in Frau en ge stalt. Bis zu mei nem letz ten Atem zug – gebe die Kir che des Kreu zes, dass ich noch vie le Jah re

Bordage_TerraMater_CS3.indd 11Bordage_TerraMater_CS3.indd 11 31.10.2008 12:00:1531.10.2008 12:00:15

Page 12: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

12

lebe, denn mei ne Ar beit auf die sen nie de ren Wel ten ist noch lan ge nicht voll en det … – wer de ich mich an den Hass er in nern, den er mir ent ge gen-schleu der te, als die ers ten Flam men an sei nem Kör per em por zün gel ten. Er war im Ge gen satz zu den meis ten sei ner Ras se ein au ßer or dent lich schö-ner Mann mit ei nem stark ent wi ckel ten Ge schlecht und so mit scham los in sei ner Nackt heit. Und un ter den Zu schau ern wa ren vie le Frau en, die er be fruch tet hat te (na tür lich hat ten sie ihre Un schuld be schwo ren, aber der scay thi sche In qui si tor hat te sie mü he los über führt), und sie wein ten.Zu je ner Zeit war ich ganz und gar von mei nem Pries ter amt er füllt. Nichts an de res be schäf tig te mei ne Ge dan ken. Ich muss te nicht ein mal die Hil fe der Aus lö scher in An spruch neh men, um mei ne Ju gend zu leug nen, um mei ne mar qui sati ni sche Her kunft zu ver ges sen … Der Sohn Je zzica Bog hs, der Wä sche rin des Run den Hau ses mit sei nen neun Tür men, hat te nie exis-tiert … Der Spiel ge fähr te List Wort lings, des Sohns des Seig ne urs Aba sky, hat te nie exis tiert … Der auf säs si ge Ju gend li che, der zwei Tage und Näch te den Tod Ar mi na Wort lings wei nend be klag te, hat te nie exis tiert …Ich leb te weit vom Pla ne ten Sy rac usa, weit von den Int ri gen der Haupt stadt Veni cia ent fernt. Wie hät te ich von den fi ns te ren Plä nen er fah ren kön nen, die dort im bi schöfl i chen Pa last ge schmie det wur den?

Men ta le Me moi ren des Kar di nals Frac ist Bogh, der un ter dem Na-men Bar rofi ll XXV. Muffi der Kir che des Kreu zes wur de.

Bordage_TerraMater_CS3.indd 12Bordage_TerraMater_CS3.indd 12 31.10.2008 12:00:1531.10.2008 12:00:15

Page 13: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

13

Jek be trach te te den Wach turm der Ge dan ken, ein schma-les ho hes Ge bäu de, das alle Flach dä cher der Haupt stadt

Ut-Gens, An jor, über rag te. Dort oben, im er leuch te ten run-den Raum des Wach pos tens, konn te er die un be weg li che Sil hou et te des scay thi schen In qui si tors in sei nem grau en Ka pu zen man tel er ken nen. Da rü ber stand am dunk len Him-mel die röt li che Schei be der sin ken den Son ne Hares.

Die se bei den Phä no me ne, das eine künst lich, das an de re na tür lich, sym bo li sier ten das dop pel te Un glück, das über Ut-Gen he rein ge bro chen war. Nicht nur, dass vor vier tau-send Jah ren Hares, der Son nen gott in Frau en ge stalt, die nuk le a re Pest über dem Pla ne ten aus ge brei tet und mehr als fünf zehn Mil li ar den sei ner Be woh ner da hin ge rafft hat-te, dann lan de ten auch noch Le gi o nen des gro ßen Ang-Im-pe ri ums, Kreuz ler, Scay then, Prit iv-Söld ner und In ter lis ten. Die se hat ten die lo ka len Ord nungs kräf te aus ge schal tet und die sechs Kon suln ent mach tet. Seit mehr als zehn Jah ren führ ten sie, un ter ih rem größ ten Fa na ti ker, dem Kar di nal Frac ist Bogh, ein Ter ror re gime.

Jek ging wei ter. Ob wohl er erst acht Jah re alt war, wuss-te er, wie ge fähr lich es war, län ger vor ei nem Wach turm der Ge dan ken ste hen zu blei ben. Dort ris kier te er, den Arg-wohn des scay thi schen In qui si tors auf sich zu zie hen. Und nach ei nem men ta len Ver hör wür de man ihn ent we der vor ei nes der hei li gen Tri bu na le stel len oder in ei nes der Zent-

Bordage_TerraMater_CS3.indd 13Bordage_TerraMater_CS3.indd 13 31.10.2008 12:00:1531.10.2008 12:00:15

Page 14: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

14

ren men ta ler Re pro gram mie rung ein wei sen. Wenn er sei-nen gro ßen Plan ir gend wann re a li sie ren woll te, durf te er kei ne Auf merk sam keit er re gen.

Er ging die Haupt stra ße An jors wie der hoch, eine schma-le und ge wun de ne Ave nue, län ger als ein hun dert vier zig Ki-lo me ter. Die im mer leuch ten den mo bi len La ter nen war fen gel be Lichtfl e cke auf die Bür ger stei ge. Et was wei ter war es stock fi ns ter. Eben falls leuch ten de, von Ne bel schwa den um-wall te stei ner ne Pfos ten mar kier ten die Ein gän ge zu den un ter ir di schen Bahn hö fen, des Trans port sys tems An jors – TRA ge nannt.

Jek be schloss, die sie ben Ki lo me ter nach Hau se zu Fuß zu ge hen. Es war ihm lie ber, zu spät zum Abend es sen zu er schei nen und sich des halb von sei nen El tern rü gen zu las sen, als in eine die ser über füll ten U-Bah nen zu stei gen, die se gro ßen wei ßen Wür mer, die lär mend durch die stin-ken den, mit Schmier mit tel ge tränk ten Röh ren un ter halb der Stadt kreuz ten.

Zu erst ging er in Rich tung des rund um die Uhr ge öff-ne ten Mark tes von Ra ka mel und be trach te te die Aus la gen der Agrar ge mein schaft. Die An ge stell ten tru gen Kit tel und Müt zen aus un ge bleich ter Wol le. Seit der nuk le a ren Ka-tast ro phe wur den Ge trei de, Ge mü se und Früch te in rie si-gen was ser dich ten Ge wächs häu sern kul ti viert und büß ten je des Jahr mehr an Ge schmack und Aus se hen ein. Auch das Fleisch war grau und schmeck te nach nichts.

Wenn P’a At-Skin ein mal gu ter Lau ne war – was im mer sel te ner ge schah –, setz te er sei nen Sohn Jek auf sei nen Schoß und er zähl te ihm von den gu ten al ten Zei ten auf Ut-Gen. Von je nen Zei ten, wo die Früch te saf tig und süß schmeck ten, die Tie re auf den Hoch pla teaus frei um her lie-fen und die An jo ria ner im war men Zou gas meer ba de ten …

Bordage_TerraMater_CS3.indd 14Bordage_TerraMater_CS3.indd 14 31.10.2008 12:00:1531.10.2008 12:00:15

Page 15: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

15

Jek frag te sich dann im mer, wo her sein Va ter das wis-se. Denn er war jetzt fün fund sech zig, und die Ka tast ro phe hat te sich vor etwa vier tau send Jah ren er eig net. Er muss te also über ein un ge heu res Vor stel lungs ver mö gen ver fü gen, um die rie si ge Pack eis fl ä che in ein war mes Meer zu ver-wan deln. Doch Jek pro tes tier te nie, er wuss te, dass sein Va ter manch mal das Be dürf nis hat te, al lein durch Wor-te sei ne im Ster ben be grif fe ne Welt wie derauf er ste hen zu las sen.

Jek ging an den trüb sin nig wir ken den Händ lern vor bei zum Platz der Hei li gen Fol ter. Vor der Kir che des Kreu-zes, de ren schlan ke Tür me ei nen selt sa men Kont rast zu den qua der förmi gen Kons t ruk ti o nen der ein hei mi schen Ge bäu-de bil de ten, stand ein Wald aus Feu er kreu zen. Kar di nal Frac ist Bogh ließ sie Tag und Nacht von Schein wer fern an-strah len, sodass je der die ge fol ter ten Kör per der Ver ur teil-ten se hen und Zeu ge ih res manch mal län ger als sie ben Tage wäh ren den To des kamp fes sein konn te …

Jek senk te den Kopf und biss sich auf die Un ter lip pe, um nicht zu wei nen. Auch wenn er die sen An blick schon seit frü hes ter Kind heit kann te, hat te er sich im Ge gen satz zu den Gaf fern nie da ran ge wöh nen kön nen. Er ball te die Fäus te und steck te sie in die Ta schen sei ner Plu der ho se. Dann lief er schnell über den Platz.

Au ßer Atem und schweiß ge ba det kam er schließ lich zwei Stun den spä ter zu Hau se an. Zwei fah le Ge stir ne hat ten Hares vom Him mel ver drängt. Sein El tern haus im Wohn-vier tel Oth-An jor – wört lich: das alte An jor – lag halb un ter der Erde. Und P’a At-Skin war sehr stolz auf den schma len Strei fen künst li chen Ra sens, der das Ge bäu de um gab und den er den »Gar ten« nann te. Ein un er hör ter Lu xus in ei ner über völ ker ten Stadt wie An jor, wo sich das ge sam te Le ben

Bordage_TerraMater_CS3.indd 15Bordage_TerraMater_CS3.indd 15 31.10.2008 12:00:1531.10.2008 12:00:15

Page 16: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

16

ei ner Fa mi lie in ei nem ein zi gen Raum ab spiel te: ko chen, es sen, strei ten, schla fen.

Sei ne El tern sa ßen be reits am Tisch, als er den zu ebe ner Erde ge le ge nen Raum be trat: Kü che, Wohn- und Kin der-zim mer zu gleich. Also sein Zim mer, da er der ein zi ge Sohn war.

M’a At-Skin warf ihm ei nen bö sen Blick zu, und P’a At-Skin run zel te die Stirn. Sei ne El tern wa ren streng. Jek hat te nicht viel zu la chen ge habt. Es sei denn, P’a At-Skin war mit glän zen den Au gen und schwe rer Zun ge von sei nen halb-jähr li chen Ver samm lun gen zu rück ge kehrt. Doch seit bei-de zum Kreuzi anis mus kon ver tiert wa ren, wirk ten sie noch erns ter. Jeks Va ter war ge schrumpft, sein Rü cken krumm, so als ob er sich um sei nen di cken Bauch zu sam men rol len wol le. Und das schö ne Ge sicht sei ner Mut ter war hart und fal tig ge wor den. Un ter ih rer tra di ti o nel len Klei dung, Ja cke und Hose für die Män ner, und eine lan ge Tu ni ka samt en ger Hose für die Frau en, tru gen sei ne El tern nun den Co lan cor. Und die drei Haar sträh nen, die man trotz des Co lan cors se-hen durf te, wel che ei gent lich die ser Klei dung An mut ver-lei hen soll ten, sa hen bei ih nen lä cher lich aus.

Sie hat ten es sich in den Kopf ge setzt, ih rem Sohn die Grund e le men te des Kreuzi anis mus’ zu leh ren, doch da bei stie ßen sie bei ihm auf hart nä cki gen Wi der stand. Jek wei-ger te sich ka te go risch, den Mes sen in der Kir che bei zu woh-nen und dem gött li chen Wort zu lau schen. Schlim mer je-doch war es für ihn, dass sei ne El tern nicht zur Kon ver si-on ge zwun gen wor den wa ren, son dern qua si durch eine Er leuch tung spon tan zu die sem Glau ben ge fun den hat ten. Je den falls be haup te ten sie das … Doch Jek hat te das Ge fühl, dass sie ihn be lo gen.

Als er jetzt wie er starrt in der Tür stand, hat te er den Ein-

Bordage_TerraMater_CS3.indd 16Bordage_TerraMater_CS3.indd 16 31.10.2008 12:00:1531.10.2008 12:00:15

Page 17: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

17

druck, zwei le ben den To ten ge gen ü ber zu ste hen. Al lein der auf stei gen de Dampf aus den Tel lern schien Le ben zu ver-brei ten.

»Wo warst du, Jek?«, frag te M’a At-Skin mit die ser säu-seln den Stim me, die nichts Gu tes ver hieß.

»Ich war spa zie ren, in der Stadt«, ant wor te te Jek.»Im mer die sel be Ant wort!«, sag te P’a At-Skin mür risch.»Und im mer die sel be Fra ge«, ent geg net Jek und seufz te.Die Mahl zeit ver lief in töd li chem Schwei gen. Doch an

den fl üch ti gen Bli cken, die sei ne El tern wech sel ten, er kann-te der Jun ge, dass das The ma noch nicht vom Tisch war.

Schließ lich hör te P’a At-Skin mit Kau en auf und wisch te sich den Mund ab. »Jek …«

»Jek …«, sag te auch M’a At-Skin mit die ser be son de ren Be to nung.

»Jek, mein Sohn, du wirst im mer un ver schäm ter!«»Und im mer un er träg li cher …«Jetzt be dau er te Jek, nicht dem Rat des al ten Artr arak ge-

folgt zu sein, denn die Ent schlos sen heit, die er in den Ge-sich tern sei ner El tern le sen konn te, er füll te ihn mit un säg-li cher Angst.

»Jek, mein Sohn, wir ha ben, was dich an geht, eine Ent-schei dung ge trof fen«, fuhr P’a At-Skin fort.

»Es ist höchs te Zeit, dei nem re bel li schen Kopf et was Ord-nung ein zu trich tern«, füg te M’a At-Skin hin zu.

»Des we gen schi cken wir dich mor gen früh in die hei li ge Pro pa gan da schu le von Oul-Bahi …«

»Das ist eine sehr gute Schu le, wo du ge för dert wirst …«Das Blut ge fror dem Jun gen in den Adern. Fast hät te er

die bit te re Erb sen sup pe – eine ku li na ri sche Tor tur sei ner Mut ter – wie der aus ge spuckt. Trotz dem zwang er sich, sei-nen Tel ler leer zu es sen.

Bordage_TerraMater_CS3.indd 17Bordage_TerraMater_CS3.indd 17 31.10.2008 12:00:1531.10.2008 12:00:15

Page 18: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

18

Jek stach sich mit ei ner Na del aus dem Näh korb sei ner Mut-ter in die Wan gen. Sein lan ger Marsch durch die Stra ßen An jors hat te ihn er schöpft, und der Schlaf brei te te gleich ei nem Vo gel der Nacht sei ne Schwin gen über ihm aus. Sei-ne Glie der wur den schwer. Die ge dämpf ten Stim men sei ner El tern dran gen an sein Ohr. Nur nicht ein schla fen!

Auf die An kün di gung sei ner El tern hat te er e mo ti ons los re a giert, doch so bald er in sei nem Klapp bett lag, hat te er hei ße Trä nen ge weint. Sie woll ten sich also von ihm tren-nen und ihn nach Oul-Bahi schi cken, eine weit ent fern te Pro vinz stadt, und ihn in eine Pro pa gan da schu le ein sper ren las sen, Tag und Nacht un ter der Fuch tel die ser Kreuz ler-Mis si o na re. Jek be ur teil te sei ne El tern mit der Stren ge al ler Kin der, aber er lieb te sie auf sei ne Wei se, denn er er in ner te sich an glück li che re Zei ten, an das lau te La chen sei nes Va-ters und die fröh li chen Au gen sei ner Mut ter. Da mals wa ren sie vol ler Wär me und Le ben ge we sen, und sein El tern haus hat te ei ner win zi gen hei te ren In sel in dem ewi gen kal ten Grau Ut-Gens ge gli chen.

Er fuhr aus dem Schlaf hoch, schweiß ge ba det. Refl ex ar tig stach er in sei ne Wan ge und schrie vor Schmerz laut. Dann lausch te er, alle Sin ne an ge spannt.

Im Haus herrsch te Stil le, die nur von dem dump fen Brum men der U-Bahn zü ge und dem fer nen Sum men der Pen del fl ug zeu ge für Han dels gü ter un ter bro chen wur de. Er stand auf und zog sei nen Py ja ma aus. Da M’a At-Skin die An ge wohn heit hat te, sei ne Klei dung auf die Kü chen the ke zu le gen, muss te er den Raum tas tend durch que ren. Es war Herbst, und P’a At-Skin hat te die Atom-Heiz ku geln noch nicht ins tal liert. (Auf Ut-Gen gab es nur drei Jah res zei ten: Tie fer Win ter, Win ter und Herbst.) Trotz dem fror Jek.

Seit län ger als ei nem Jahr – ge nau ge sagt, seit er Artra-

Bordage_TerraMater_CS3.indd 18Bordage_TerraMater_CS3.indd 18 31.10.2008 12:00:1631.10.2008 12:00:16

Page 19: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

19

rak ken nen ge lernt hat te – lieb äu gel te er mit sei nem gro ßen Pro jekt. Artr arak war ein al ter Quar antä ner aus dem Nord-Ter ra ri um. Doch in zwi schen muss te Jek sich ein ge ste hen, dass er die sen Plan nie hat te re a li sie ren wol len. Es hat te sich viel mehr um ei nen Kin der traum ge han delt, eine Pfor te zur Uto pie, eine Flucht aus dem All tags le ben, aus der Lan-ge wei le.

Jek stieß an ei nen Stuhl. Der Lärm war furcht bar. Er glaub te, sein Herz wür de zer sprin gen. Wie er starrt blieb er ste hen und lausch te. Doch er hör te nichts, nicht die lei ses-te Re ak ti on.

Er – ein Kind von acht Jah ren – war im Be griff sei ne El-tern zu ver las sen, doch sie schlie fen den tie fen Schlaf der Selbst ge rech ten. Wi der sprüch li che Ge füh le be herrsch ten ihn. Ei ner seits wünsch te er sich, sie wür den auf wa chen, ihn in die Arme neh men und ihm trös ten de Wor te zu fl üs tern. Doch an de rer seits hoff te er, dass sie wei ter schlie fen und ihn sei ne lan ge Rei se an tre ten las sen wür den, eine Rei se, von der er nie zu rück keh ren wür de.

Er leg te die Hand auf sei ne sorg fäl tig ge fal te ten Klei der – Ord nung, eine wei te re Ma rot te M’a At-Skins – und zog sich has tig an. Schwie ri ger war es, sei ne ge füt ter ten Stie fel zu fi n den, weil sei ne Mut ter sie ab surd er wei se manch mal in den Schrank un ter dem Aus guss zu den Rei ni gungs mit teln stell te. Schließ lich fand er sie, schlüpf te hi nein und ging, im mer noch vor sich tig tas tend, zur Tür. Der Strahl ei ner mo bi len Stra ßen la ter ne drang durch ei nen Spalt der An-ti strah len rol los und wur de vom ku gel för mi gen Bild schirm des Holo vis i ons ge räts refl ek tiert.

Da Ut-Gen ein un be deu ten der Pla net des Im pe ri ums war, konn ten die Be woh ner kei ne trans stel la ren Sen dun gen mehr emp fan gen, und über die nö ti gen Struk tu ren, ei ge ne

Bordage_TerraMater_CS3.indd 19Bordage_TerraMater_CS3.indd 19 31.10.2008 12:00:1631.10.2008 12:00:16

Page 20: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

20

zu re a li sie ren, ver füg ten sie nicht. Trotz dem hat te P’a At-Skin die Emp fangs ku gel be hal ten. Sie sei hübsch als De-ko ra ti on, hat te er be hau tet. Doch vor al lem war sie ein de-mons t ra tiv zur Schau ge stell tes Ob jekt des Reich tums der Fa mi lie At-Skin, weil sich da mals nur we ni ge Ut ge nia ner eine Bild schirm ku gel hat ten leis ten kön nen.

Die Hand auf dem Tür griff dreh te sich Jek noch ein mal um und warf ei nen letz ten Blick in den dunk len Raum. Ein Ge fühl un end li cher Ein sam keit und Trau rig keit über-kam ihn und hin ter ließ ei nen bit te ren Ge schmack in sei nem Mund. Se kun den lang war er ver sucht, sei nen wahn sin ni-gen Plan auf zu ge ben und in die Ge bor gen heit sei nes noch war men Betts zu krie chen. Dann dach te er da ran, was die Kreuz ia ner aus ihm in die ser trost lo sen Stadt Oul-Bahi ma-chen wür den, an die un ü ber wind ba ren Mau ern der hei li gen Pro pa gan da schu le und die stren gen Ge sich ter der Mis si o-na re. Das be stärk te ihn in sei nem Ent schluss. Und was wür-de sein Fort ge hen für sei ne El tern be deu ten? Nur eins: dass er ging, ehe sie ihn fort ja gen konn ten.

Nur müh sam un ter drück te er sei ne Trä nen, als er vor sich-tig die Tür ei nen Spalt öff ne te. Sein Va ter hat te vor sorg lich auch Jeks Zel len ab drü cke in den Iden tifi ka tor ein ge ge ben, so dass jetzt kein Alarm aus ge löst wur de. Als er auf dem Bür ger steig stand, hat te er das Ge fühl, sich in ei ner feind-li chen Welt zu be fi n den.

Die Stra ßen la ter nen ver brei te ten nur dif fu ses Licht; sie gli chen run den kurz sich ti gen Au gen, de nen es nicht ge-lang, den dich ten, über der Stadt lie gen den Ne bel zu durch-drin gen. Glück li cher wei se war die Stra ße men schen leer. Jek schlug den Kra gen sei ner Ja cke hoch und trot te te zur nächs ten U-Bahn sta ti on des TRA.

Ein paar Mi nu ten spä ter be trat er die Gra vi ta ti ons platt-

Bordage_TerraMater_CS3.indd 20Bordage_TerraMater_CS3.indd 20 31.10.2008 12:00:1631.10.2008 12:00:16

Page 21: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

21

form, die ihn zum Bahn steig brach te. Die au to ma ti schen Züge fuh ren nachts sel ten. Die we ni gen Pas sa gie re stan den müde in der Nähe der schwe ben den Sit ze. Sie nah men je-doch nicht Platz, so als hät ten sie Angst, vor Er schöp fung ein zu schla fen.

Am an de ren Ende des Bahn steigs ent deck te Jek ein paar In ter lis ten in ih ren schwar zen Over alls. Soll ten sie ihn ent-de cken, wür den sie ihn so fort mit neh men und ihn ei ner zel-lu la ren Ana ly se un ter zie hen, ehe sie ihn wie der nach Hau se bräch ten. Fast hät te er sich ge wünscht, dass dies ge sche he, denn er fühl te sich noch nicht sehr wohl al lein und in Frei-heit. Doch dann be sann er sich: Jek At-Skin, der Aben teu-rer, be reit, das Uni ver sum zu ent de cken, soll te so schnell auf ge ben? Jek At-Skin, der Jun ge, der die drei le gen dä ren Per sön lich kei ten ken nen ler nen woll te, von de nen der alte Artr arak er zählt hat te, woll te sei ne El tern nicht ver las sen? Ja, er war der Sohn ganz ge wöhn li cher Ut ge nia ner und hat-te sechs Mo na te im Bauch sei ner Mut ter und drei wei te re im Fa mi li en brut kas ten ver bracht – wie vor ihm P’a At-Skin und vor ihm Großp’a At-Skin … Lie be und Ab stam mung hat ten ein un sicht ba res Band zwi schen ih nen ge knüpft …

Doch darf ich mich des we gen vor dem Un be kann ten fürch ten?, frag te sich Jek. Ein aben teu er li ches Le ben mit der tris ten Exis tenz hin ter den Mau ern ei ner hei li gen Pro-pa gan da schu le ver tau schen?

Jek ent deck te ein Lie bes paar in sei ner Nähe, nicht zu jung, nicht zu alt. Mit et was Glück wür de man die bei den für sei ne El tern hal ten.

Er ging hin ter ih nen her, als der wei ße, etwa fünf zig Me-ter lan ge Zug mit schril lem Krei schen in den U-Bahn hof ein fuhr und hielt. Die Schie be tü ren glit ten mit ei nem pfei-fen den Ge räusch aus ei nan der. Das Ab teil war nur zu drei

Bordage_TerraMater_CS3.indd 21Bordage_TerraMater_CS3.indd 21 31.10.2008 12:00:1631.10.2008 12:00:16

Page 22: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

22

Vier teln voll. Jeks Leih el tern setz ten sich, eng an ei nan der-ge schmiegt, auf eine lee re Bank. So blieb ge nug Platz für ih ren un be kann ten Sohn. Mit dem Aus tausch von Küs sen be schäf tigt, schenk ten sie ihm kei ne Be ach tung.

Und wäh rend die Sta ti o nen an Jek vor bei zo gen, be ob-ach te te er die Ver lieb ten aus den Au gen win keln. Die bei den hat ten sich noch nicht zur Kir che des Kreu zes be kehrt, denn sie tru gen kei ne Co lan cors, und ein Kreuz ler hät te es we-gen des stren gen Mo ral co dex’ nie mals ge wagt, der Öf fent-lich keit ein der art in ti mes Schau spiel zu bie ten. Jek hoff te, dass die ses scham lo se Be neh men nicht die Auf merk sam keit der ge fürch te ten In ter lis ten ein paar Sit ze wei ter er re gen wür de. Auch frag te er sich, ob sich sei ne El tern in ih rem Schlaf zim mer im Kel ler noch küss ten, doch dann fand er, dass dies ein lä cher li cher Ge dan ke sei. Und je wei ter ihn die U-Bahn aus dem his to ri schen Zent rum An jors fort trug, umso blas ser wur de die Er in ne rung an sei ne El tern, eine Fest stel lung, die ihn ver stör te. Plötz lich schien ihm, er habe sie schon vor Jah ren ver las sen.

Hal te stel le Traph-An jor. Hier muss te er um stei gen und die U-Bahn zum Nord-Ter ra ri um, dem Vier tel der Quar antä ner, neh men. Jek misch te sich un ter den Strom der Fahr gäs te und ihm wur de fast schlecht, als er an den In ter lis ten vor-bei ging. Aber die schwar zen Ge stal ten rühr ten sich nicht. Schnell ging er zur Um stei ge-Platt form. Er hat te den al ten Artr arak schon so oft be sucht, dass er den Weg auch mit ge schlos se nen Au gen hät te fi n den kön nen. Es gab für ihn kei nen Rück weg mehr, und er frag te sich, ob ihn der alte Mann auch zu nächt li cher Stun de emp fan gen wür de.

Das Ter ra ri um – die un ter ir di schen Stadt vier tel, in de nen die Über läu fer der ver seuch ten Zone haus ten – er streck te

Bordage_TerraMater_CS3.indd 22Bordage_TerraMater_CS3.indd 22 31.10.2008 12:00:1631.10.2008 12:00:16

Page 23: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

23

sich über Hun der te von Hek ta r im Nor den An jors. Es war eine Stadt in der Stadt mit ei ge ner Ver wal tung, ei ge nem Han del und ei ge ner Po li zei. Ein Ghet to, das die »Ober-irdi schen«, die auf der Erde le ben den An jo ria ner, nie auf-such ten.

Ehe Jek die sen Ort zum ers ten Mal betrat, hat te er alle mög li chen Ge schich ten über die Quar antä ner ge hört: P’a At-Skin zum Bei spiel be haup te te, die ra di o ak ti ven Stür-me hät ten bei ih nen selt sa me Krank hei ten und schreck-li che De for ma ti o nen her vor ge ru fen. Er war der Mei nung, dass man sie nie hät te in die ge schütz te Zone las sen dür-fen, und dass sie sich dort wie Kar ni ckel ver mehr ten und des halb bald zahl rei cher als die ge sun den Ut ge nia ner sein wür den. Wei ter pfl eg te P’a At-Skin dann über die Re gie-rung vor tau send fünf hun dert Jah ren zu schimp fen; es sei in kom pe tent und schwach ge we sen, kei ne mag ne ti sche Bar ri e re zwi schen den bei den Re gi o nen zu er rich ten. Die se Po li tik sei erst zwei Jahr hun der te spä ter von den be rühm-ten Ty ran nen der PUGU (der Par tei der Ult ra ge sun den Ut-Gens) kor ri giert wor den, in dem sie die Quar antä ner in rie-si ge Luft schif fe ver frach tet hät ten, die wäh rend des Flugs da rauf pro gram miert wa ren, zu ex plo die ren. Die Herr scher sei ner zeit glaub ten, An jor von dem in fi zier ten Ge sin del be-freit zu ha ben, doch et li che wa ren den To des bri ga den ent-kom men, weil sie sich in den Ab was ser ka nä len der Haupt-stadt ver steckt hat ten. Auf die se Wei se war das Nord-Ter-ra ri um ent stan den.

Als Jek zum ers ten Mal das mo nu men ta le Tor des Ghet-tos durch schritt, hat te er ei nen furcht ba ren Schre cken beim An blick der spit zen in ei nan der ver schlun ge nen Be ton pfäh-le be kom men, die die rie si gen Trich ter in der Erde um ga-ben. Er hat te er war tet, aus den un zäh li gen schwar zen Höh-

Bordage_TerraMater_CS3.indd 23Bordage_TerraMater_CS3.indd 23 31.10.2008 12:00:1631.10.2008 12:00:16

Page 24: Bordage TerraMater CS3.indd 1 31.10.2008 12:00:14 · der un sterb li che Hü ter der Ind diki schen Wis sen schaf ten hat sich, nach fünf zehn tau send Jah ren un ta de li ger Wach

UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Pierre Bordage

Terra MaterRoman

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Paperback, Broschur, 544 Seiten, 13,5 x 21,0 cmISBN: 978-3-453-52409-5

Heyne

Erscheinungstermin: Dezember 2008

Ein Sternenreich der Menschen, das unzählige Planeten und Völker umfasst ... Eine bizarreSekte, deren Anhänger mit Gedanken töten können ... Ein junger Mann, der sich aufmacht, einerder legendären »Krieger der Stille« zu werden … Und die Suche nach dem Planeten, auf demalles begann: Terra Mater.