Expo : 21 rue de la Boétie

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AUSSTELLUNG „ 21 RUE LA BOETIE MUSEUM LA BOVERIE – LÜTTICH 22. September 2016 – 29. Januar 2017 Die Idee zu dieser Ausstellung entstand bei der Lektüre des Buches 21 rue La Boétie (Grasset) von Anne Sinclair, in dem die Autorin den Lebensweg ihres Großvaters Paul Rosenberg (1881-1959) nachzeichnet, einem der bedeutenden Kunsthändler der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Die Karriere dieses außergewöhnlichen Mannes, klugen Geschäftsmannes und aufgeklärten Kunstliebhabers, Freund und Kunstagenten von Picasso, Matisse, Braque, Léger, Marie Laurencin, um nur die bekanntesten Namen zu nennen, diente als Leitfaden für eine Geschichte, die ihn überholte und in der er Akteur und Opfer zugleich war. Es handelt sich somit um eine Kunst- und Kulturausstellung, in der die legendäre Galerie von Paul Rosenberg als Ausgangspunkt für die Darstellung einer Epoche des 20. Jh. dient, in der Kunst- und Sozialgeschichte, Politik und Mentalitätsgeschichte ineinander verwoben sind und die sich in Frankreich, Europa und den Vereinigten Staaten entfaltet. Zu diesem Anlass haben wir gut sechzig Meisterwerke der modernen Kunst zusammengeführt, wovon ein Großteil noch nie in Belgien gezeigt wurde. Man kann herausragende Werke anerkannter Meister der Moderne bewundern, die aus den bedeutendsten Museen weltweit sowie Privatsammlungen stammen. Die meisten dieser Werke stehen direkt mit Paul Rosenberg in Verbindung, da sie seine Galerien in Paris oder New-York durchliefen. Dieser Mann ist ein symbolträchtiger Zeuge eines entscheidenden Moments in der Kunstgeschichte: der Verlagerung des künstlerischen Schwerpunkts von einer Seite das Atlantiks auf die andere, eindeutige Folge der durch den Zweiten Weltkrieg ausgelösten Erschütterungen. Durch eine grausame Ironie des Schicksals wurde seine Galerie in der Rue La Boétie im Mai 1941 zum Sitz des Institut d’Étude des Questions Juives, einer französische Brutstätte des Antisemitismus, unterstützt von der Propagandastaffel. Paul Rosenberg wurde selbst zum Opfer der Peinigungen seiner Zeit: vom Vichy-Regime wurde ihm als Jude die französische Staatsbürgerschaft aberkannt, und eine Vielzahl seiner Werke wurden von den deutschen Besatzern geplündert, wovon einige 70 Jahre später durch die Wechselfälle der Geschichte wieder in der Öffentlichkeit auftauchen. Außerdem verdeutlicht eine Auswahl bisher noch nie gezeigter außergewöhnlicher Dokumente aus europäischen und amerikanischen Archiven die besonderen Beziehungen, die den Künstler mit dem Händler verbinden, wodurch verständlicher wird, wie sich der Kunstmarkt in den Anfängen der Moderne konstituierte. Eine Reihe szenografischer, audiovisueller und multimedialer Installationen vervollständigen den Rundgang und ermöglichen die Vertiefung der historischen Themen, die in der Ausstellung angesprochen werden. Zudem handelt wird die Ausstellung wandern. Im Anschluss an Lüttich wird die Ausstellung ab dem 14. Februar 2017 im Centre Pompidou gezeigt, zu Ehren dieses großen Mannes in der Welt der Kunst, die Paul Rosenberg war. PRESSEMITTEILUNG

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AUSSTELLUNG „21 RUE LA BOETIE“MUSEUM LA BOVERIE – LÜTTICH

22. September 2016 – 29. Januar 2017

Die Idee zu dieser Ausstellung entstand bei der Lektüre des Buches 21 rue La Boétie (Grasset) von Anne

Sinclair, in dem die Autorin den Lebensweg ihres Großvaters Paul Rosenberg (1881-1959) nachzeichnet,

einem der bedeutenden Kunsthändler der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Die Karriere dieses

außergewöhnlichen Mannes, klugen Geschäftsmannes und aufgeklärten Kunstliebhabers, Freund und

Kunstagenten von Picasso, Matisse, Braque, Léger, Marie Laurencin, um nur die bekanntesten Namen zu

nennen, diente als Leitfaden für eine Geschichte, die ihn überholte und in der er Akteur und Opfer zugleich war.

Es handelt sich somit um eine Kunst- und Kulturausstellung, in der die legendäre Galerie von Paul Rosenberg

als Ausgangspunkt für die Darstellung einer Epoche des 20. Jh. dient, in der Kunst- und Sozialgeschichte,

Politik und Mentalitätsgeschichte ineinander verwoben sind und die sich in Frankreich, Europa und den

Vereinigten Staaten entfaltet.

Zu diesem Anlass haben wir gut sechzig Meisterwerke der modernen Kunst zusammengeführt, wovon ein

Großteil noch nie in Belgien gezeigt wurde. Man kann herausragende Werke anerkannter Meister der Moderne

bewundern, die aus den bedeutendsten Museen weltweit sowie Privatsammlungen stammen.

Die meisten dieser Werke stehen direkt mit Paul Rosenberg in Verbindung, da sie seine Galerien in Paris oder

New-York durchliefen. Dieser Mann ist ein symbolträchtiger Zeuge eines entscheidenden Moments in der

Kunstgeschichte: der Verlagerung des künstlerischen Schwerpunkts von einer Seite das Atlantiks auf die

andere, eindeutige Folge der durch den Zweiten Weltkrieg ausgelösten Erschütterungen. Durch eine grausame

Ironie des Schicksals wurde seine Galerie in der Rue La Boétie im Mai 1941 zum Sitz des Institut d’Étude des

Questions Juives, einer französische Brutstätte des Antisemitismus, unterstützt von der Propagandastaffel.

Paul Rosenberg wurde selbst zum Opfer der Peinigungen seiner Zeit: vom Vichy-Regime wurde ihm als Jude

die französische Staatsbürgerschaft aberkannt, und eine Vielzahl seiner Werke wurden von den deutschen

Besatzern geplündert, wovon einige 70 Jahre später durch die Wechselfälle der Geschichte wieder in der

Öffentlichkeit auftauchen.

Außerdem verdeutlicht eine Auswahl bisher noch nie gezeigter außergewöhnlicher Dokumente aus

europäischen und amerikanischen Archiven die besonderen Beziehungen, die den Künstler mit dem Händler

verbinden, wodurch verständlicher wird, wie sich der Kunstmarkt in den Anfängen der Moderne konstituierte.

Eine Reihe szenografischer, audiovisueller und multimedialer Installationen vervollständigen den Rundgang

und ermöglichen die Vertiefung der historischen Themen, die in der Ausstellung angesprochen werden.

Zudem handelt wird die Ausstellung wandern. Im Anschluss an Lüttich wird die Ausstellung ab dem 14.

Februar 2017 im Centre Pompidou gezeigt, zu Ehren dieses großen Mannes in der Welt der Kunst, die Paul

Rosenberg war.

PRESSEMITTEILUNG

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SCHWERPUNKTE

- Eine auf einer wahren Geschichte basierende Ausstellung, inspiriert von Familienerinnerungen

von Anne Sinclair.

- Über 60 Meisterwerke der modernen Kunst, darunter zahlreiche Gemälde aus der ganzen Welt, die noch

nie in Belgien gezeigt wurden.

- Das Beste der modernen Kunst mit Meisterwerken von Picasso, Braque, Matisse, Léger, Laurencin

und André Masson.

- Außergewöhnliche unveröffentlichte Dokumente.

- Innovative Multimedia-Installationen.

- Ein völlig neues Ausstellungskonzept, bei dem Geschichte und Kunstgeschichte ineinander verwoben werden.

ALLGEMEINE INFORMATIONEN

Ort: Musée de la Boverie, Parc de la Boverie in 4020 LüttichZeitraum: vom 22. September 2016 bis zum 29. Januar 2017Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 9.30 -18 Uhr, Samstag und Sonntag 10 - 18 Uhr.An Feiertagen geöffnet (außer am 25.12. und am 01.01.)

Preise AusstellungErwachsene: 15 € Gruppen (weniger als 20 Pers.): 12 €Senioren (65+): 12 €Begleitperson einer behinderten Person oder einer Gruppe (ab 20 Pers.): kostenlosSchulklassen: 6 € Begleiter einer Schulklasse: kostenlosKinder (6-18) und Studierende: 10 € Kinder (unter 6 Jahre): kostenlos Familien (2 Erwachsene + 2 Kinder): 40 € Artikel 27: 1,25 €

Preise Kombiticket Ausstellung + DauerausstellungErwachsene: 17 € Gruppen (weniger als 20 Pers.): 14 €Senioren (65+): 14 €Begleitperson einer behinderten Person oder einer Gruppe (ab 20 Pers.): kostenlosSchulklassen: 6 € Begleiter einer Schulklasse: kostenlosKinder (6-18) und Studierende: 10 € Kinder (unter 6 Jahre): kostenlos Familien (2 Erwachsene + 2 Kinder): 44 € Artikel 27: 1,25 €

Informationen und Reservierungen:[email protected]+32(0)2/549 60 49www.21ruelaboetie.com

21rue La Boétie

d’après le l iv re d’Anne S inc la i r

Picasso

MatisseBraque

Léger

et les autres