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Bakterielle Tomatenwelke Clavibacter michiganensisCéline Gilli

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Bakterielle Tomatenwelke Clavibacter michiganensis

Céline Gilli

10. Oktober 2007

Département fédéral de l'économie DFE

Station de recherche Agroscope Changins-Wädenswil ACW

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Bakterielle Tomatenwelke

• Die schlimmste Bakterienkranheit der Tomate in gemässigten Zonen

• Keine bewilligten Pflanzenschutzmittel zu ihrer Bekämpfung

• Wichtigkeit der vorbeugenden Massnahmen und frühzeitiges Erkennen der Symptome

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Symptome und Schadbild

• Eine deutliche Welke, vor dem Vergilben der Pflanze.

• Die Bakterien breiten sich innerhalb der Leitgefässe aus: im Querschnitt zeigen die Stängel eine braune Verfärbung der Gefässe.

• An den Blattansätzen ist das Gewebe beim Stich mit einer Messerspitze weich.

• "Vogelauge" auf den Früchten: typische Schadbild, fortgeschritter Befall.

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Ausbreitung der Bakterien

• Primäre Infektion: durch das Saatgut, nur einige Pflanzen

• Anhand dieser ersten verseuchten Pflanzen, Verbreitung von Pflanze zu Pflanze: durch die Hände und die Werkzeuge bei den Arbeiten (Schnitt-, Ausdünnungs-, Erziehungs- und Erntearbeiten), durch die Nährlösung, durch die Überkopfberegnung.

• Oft erfolgt die Ausbreitung entlang der Pflanzreihen.

• Welkesymptome erscheinen spät, bei der Reife der ersten Früchte.

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Überleben der Bakterien

• Sehr resistent gegenüber Trockenheit

• Überleben mehrere Jahre:

- im Boden

- in Pflanzenrückständen und Ausfallpflanzen

- auf Gewächshausstrukturen

- auf Geräten und Einrichtungen

• Überleben in den Samen

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Krankheitsfördernde Faktoren

• Hohe Luftfeutigkeit >80%

• Temperatur zwischen 18 et 28°C

• Wachskräftige Pflanzen (übermässige Stickstoffdüngung) sind anfälliger

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Bekämpfungmöglichkeiten

Vor der Pflanzung

• Gesundes, dezinfiziertes und durch Imunnofluoreszenz-Test kontrolliertes Saatgut, oder gesunde Jungpflanzen !!!!

• Einführen der Pflanzen in ein sauberes Gewächshaus

Während der Kultur – ohne Symptome

• Empfohlene vorbeugende Massnahmen

• Gewächshäuser und Umgebung sauber und unkrautfrei halten

• Fusswaschbecken am Eingang der Häuser oder jeder einzelnen Kultureinheit

• Kulturpflege optimieren

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Bekämpfungmöglichkeiten (Forts.)Während der Kultur – ohne Symptome

• Kulturarbeiten immer in der gleichen Richtung innerhalb der Reihen ausführen

• Personal möglich in der gleichen Betriebseinheit beschäftigen, mindesten die Arbeitskleidung wechseln

• Hände regelmässig waschen

• Kleinmaterial und Schneidwerkzeuge so oft wie möglich desinfizieren

• Austausch von Material und Geräten zwischen Betrieben sollte möglichst vermieden werden

• Kulturrückstände sofort aus der Kultur entfernen

• Personal auf vorbeugenden Massnahmen aufmerksam machen

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Bekämpfungmöglichkeiten (Forts.)Beim Auftreten der bakteriellen Tomatenwelke

• Kantonale Beratungsstellen unterrichten

• Verdächtige Pflanzen von einem spezialisierten Labor analysieren lassen

• Die verseuchte Reihen erkennen und markieren

• Kranke und benachbarte Pflanzen aus dem Bestand entfernen

• Die Pflanzen werden vor Ort in einen Plastiksack verpackt, und der Verbrennung zugeführt

• Auch die Substrate Kehrrichtverbrennung

• Verseuchte Sektoren immer zuletzt und immer in der gleichen Richtung bearbeiten

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Bekämpfungmöglichkeiten (Forts.)

Beim Auftreten der bakteriellen Tomatenwelke

• Verseuchte Sektoren mit Fusswaschbecken und Hände-Desinfektionsmittel ausrüsten

• Nährlösung im Rezirkulationsverfahren desinfizieren (Hitzebehandlung, UV, Ozonisierung)

• Kunden und Lieferanden auf das Auftreten der Bakterienkrankheit im Betrieb aufmerksam machen.

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Am Ende der KulturWenn die Anwesenheit von Clavibacter bestätigt worden ist, müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Verschmutzung der folgenden Kulturen zu vermeiden:

• Die Gesamtheit der Pflanzen und der pflanzlichen Abfälle entfernen

• Pflege ist zu nehmen, das kein Abfall kommt, den Boden zu verseuchen

• Alle Substrate und die Oberflächenplastik wegnehmen

• All diese Abfälle eliminieren, das Wasser nicht zu verseuchen

• Das Häckseln der Pflanzen ist verboten

• Sorgfältiges reinigen und desinfizieren (vgl. Desinfektionsmerkblatt)

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Pflanzen einer neuen Tomatenkultur

• Wenn möglich, keine Nachtschattengewächse (Tomate, Aubergine, Paprika) anbauen. Die beste Lösung ist Gurke.

• Wenigstens einen Monat ohne Kultur

• Neuer Plastik und neues Substrat

• Gesunde Jungpflanzen

Grosses Risiko der Wiederverseuchung