Besteigung des Mont Blanc 7 Ei˚ Fal˚ für Alpiniste˚ · PDF fileMont Blanc 4810 m...

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Transcript of Besteigung des Mont Blanc 7 Ei˚ Fal˚ für Alpiniste˚ · PDF fileMont Blanc 4810 m...

  • Mont Blanc4810 m

    Grandes Jorasses4208 m

    Plan de laiguille

    La Jonction

    Refuge des Grands Mulets3051 m

    Refuge de Tte Rousse3167 m

    Arte du Dme

    Refuge des Cosmiques

    3613 m

    Dent du Gant4013 m

    Aiguille du Midi3842 m

    Mont Blanc du Tacul4248 m

    Mont Maudit4465 m

    Dme du Goter4304 m

    Refuge du Goter3835 m

    Aiguilles de Bionnassay4052 m

    le Nidd'Aigle

    Aiguilledu Midi

    Mont Blancdu Tacul

    MontMaudit

    Mont Blancde Courmayeur

    ColEccles

    Col desAiguilles

    Grises

    Plan del'Aiguille

    Chamonix

    les Houches

    Chaletsdu Miage

    St-Gervais-les-Bains

    les Contamines-Montjoie

    le Cugnon

    Refuge des CosmiquesRefuge des

    Grands Mulets

    Refugedu Goter

    BivouacEccles

    RefugeMonzino

    MONT BLANC

    RefugeGonella Refuge

    Q. Sella

    la Tournette

    les Bosses

    Pitondes Italiens

    Aiguille dela Brangre

    AbriVallot

    Aiguilledu Guter

    Aiguilles deBionnassay

    Refuge deTte Rousse

    Col deMiage

    Col duDme

    Col dela Brangre

    Col desDmes

    RefugeDurier

    Refugedes Conscrits

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    Refugede Tr -la -Tte

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    Coldu Midi

    Dmedu Goter

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    3Ein Fall fr Alpinisten

    Besteigung des Mont BlancEin Fall fr Alpinisten

    Fr uns Alpinisten, die fr diese Expedition oftmals von weit her gereist sind, bedeutet der Mont Blanc weit mehr als nur ein Gipfel: Er verkrpert einen Traum, einen Mythos. Die Geschichte unserer Leidenschaft hat sich in diese Hnge eingegraben. Der intensive Kraftaufwand, die unverflschte Schnheit der Landschaften, die Eleganz der Gipfel, das Gefhl der Zusammengehrigkeit in der Seilschaft und die Konfrontation mit den groen Hhen machen dieses Erlebnis zu einer einzigartigen Erfahrung. Wir alle

    haben den Wunsch, sie weiterzugeben.

    Aber das Symbol des Alpinismus spiegelt zuweilen auch ein negatives Bild unserer Aktivitten wider. Das Gedrnge an manchen Tagen, mangelnde Achtung vor dem Ort und den Menschen, Misserfolge und Dramen beschdigen dieses Bild. Wenn wir nicht Acht geben, knnte unsere Freiheit, diesen Gipfel zu erklimmen, eingeschrnkt werden. Die Communaut des Montagnards (Bergsteigergemeinschaft) mit ihren talentierten Mitgliedern kann uns den Weg weisen, damit der hchste Gipfel der Alpen ein beispielhafter Ort bleibt und die Besteigung des Mont Blanc wieder die

    Bedeutung erhlt, die ihr zukommt.

    Mit seinen 4 810 m ist der Mont Blanc ohne Frage ein Gipfel fr Alpinisten. Diese nicht alltgliche Gipfelbesteigung lsst sich nicht von heute auf morgen bewltigen. Die Anwrter mssen sich vorbereiten, informieren und ausrsten. Die Beherrschung der Techniken und die Kenntnis des Gelndes erfordern viel Zeit. Wer in die wunderschne, unverflschte Natur vordringen will, akzeptiert das Risiko. Aber zur Kunst des Bergsteigens gehrt auch, dieses Risiko zu reduzieren. Deshalb besteht der erste Schritt darin, die Natur und die speziellen Gefahren, denen Sie sich aussetzen, zu erkennen

    und zu verstehen, um entsprechend zu reagieren.

    Diese grandiosen Orte sind ebenfalls sehr anfllig. Achten Sie die unberhrte Schnheit dieses Naturschutzgebiets, befolgen Sie die Vorschriften und Verhaltensregeln in den Htten, tragen

    Sie Ihre Abflle wieder nach unten und benutzen Sie organisierte Toiletten.

    Das Erlebnis des Mont Blanc bedeutet nicht allein, einen weiteren Namen auf die Liste der erklommenen Gipfel zu setzen, es bedeutet auch, den Abstieg bei guter Gesundheit und mit vielen wunderbaren Erinnerungen zu bewltigen. Angesichts eines unverhofft schwierigen Gelndes, ungnstiger Bedingungen, ungengender Vorbereitung oder schlechter krperlicher

    Verfassung der Gruppe kann sich ein gut berlegter Verzicht als kollektiver Erfolg erweisen.An diesem Tag ist eine andere Expedition mglicherweise besser geeignet.

    Freiheit bedeutet, sich die Mglichkeit eines neuen Versuchs offen zu lassen.

    7 Routen zum Dach der AlpenEs fhrt nicht nur ein Weg auf den Mont Blanc.

    Besonders zu Zeiten starken Andrangs kann es angenehmer sein, von den klassischen Wegen abzuweichen. Die technisch anspruchsvollsten Wege erfordern viel Erfahrung. Die Routen sind nach Schwierigkeit und krperlichem Einsatz geordnet (in aufsteigender Reihenfolge):

    1.Der Normalweg ber die Goter-Route. Schwierigkeit: WS. Hhenunterschied: 1450 + 1000 m oder 800 + 1650 m (bernachtung in Tte Rousse)Bei der bernachtung im Tte Rousse ist der Hhenunterschied grer (1650 m), aber die Querung des Couloirs erfolgt zu einer gnstigen Zeit und Sie knnen auf dem Rckweg im Goter bernachten.

    2.Les Trois Monts (Tacul, Mont Maudit, Mont Blanc).Schwierigkeit: WS. Hhenunterschied: 1200 mImmer mehr Alpinisten ziehen diese Route vor, die technisch und krperlich anspruchsvoller ist als der Normalweg. Der Abstieg kann ber den Goter oder die Grands Mulets erfolgen.

    3.Grands Mulets und Grat des Dme du GoterSchwierigkeit: WS+. Hhenunterschied: 700 + 1800 m.Die klassische Skiroute und Abstiegsroute ist fr den Aufstieg zu Fu nicht empfehlenswert, da die Alpinisten zu lange der Bedrohung durch Gletscherbrche auf dem Petit Plateau ausgesetzt sind. Als Alternative bietet sich an, von der Htte aus den Nordgrat des Dme du Goter zu erklimmen und dann den Weg zur Cabane Vallot einzuschlagen.

    4.Voie du Pape (oder Aiguilles Grises)Schwierigkeit: WS+. Hhenunterschied: 1300 + 1800 m (oder 800 + 1000 m)Der Normalweg der italienischen Seite ist eine schne und lange Schneeroute auf einem zuweilen komplexen Gletscher. Es besteht die Mglichkeit im Goter zu bernachten.

    5.Querung Miage, Bionnassay, Mont BlancSchwierigkeit: ZS (anspruchsvoll). Hhenunterschied: 1450+1100 +1650 mLange Odyssee mit luftigen und heiklen Gratpassagen.

    6.Eperon de la TournetteSchwierigkeit: ZS. Hhenunterschied:1700 + 1400 m.Groe Expedition durch unberhrtes Gelnde mit Kletterpartien an Klemmkeilen und groem krperlichem Einsatz.

    7.Arte de lInnominataSchwierigkeit: S+. Hhenunterschied: 900+1500+800 m.Groe Expedition mit groem krperlichen Einsatz und komplexer Routenfhrung.

    !Schwierigkeit nicht mit Gefahr verwechseln. Die Normalwege auf den Mont Blanc sind technisch gesehen nicht besonders schwierig. Andererseits bergen sie alle fr diese Umgebung typischen Gefahren. Um die Risiken zu reduzieren, mssen Sie die Gefahren des Terrains identifizieren, die Bedingungen des Tages und die Fhigkeiten der Seilschaft kennen.

    HheJe hher Sie steigen, desto weniger Sauerstoff enthlt die Luft. Die akute Hhenkrankheit (AMS) lauert. Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Atemnot, Appetitlosigkeit, belkeit, Erbrechen: Die ersten Symptome knnen bereits ab 3500 m auftreten. Sie mssen absteigen. Durch richtige Akklimatisierung knnen Sie der AMS vorbeugen.

    KlteIn groen Hhen (fast 5000 m) kann das Wetter schnell umschlagen und es knnen Nebel, Klte (verstrkt durch heftigen Wind), Schnee, Frost und Gewitter auftreten. Sie mssen die Vorzeichen erkennen und sich darauf einstellen.

    VerirrenEine der grten Gefahren bei der Besteigung des Mont Blanc ist, dass Sie sich, besonders in Gipfelnhe oder zwischen Aiguille und Dme du Goter, im pltzlich auftretenden Nebel verirren. Brechen Sie auf keinen Fall ohne Karte und Orientierungsinstrumente auf.

    AbsturzDie Gefahr eines Absturzes erhht sich mit steigender Neigung (z.B. auf dem Goter-Grat, unter dem Col du Maudit oder dem Bosses-Grat). Steilhnge, die sich auf weichem Schnee problemlos bewltigen lassen, werden bei hartem Schnee sehr rutschig. Eine gute Technik und richtiges Anseilen sind die Grundvoraussetzung.

    AndrangDurch die Anwesenheit anderer Seilschaften wiegen sich die Bergsteiger, vor allem auf den Normalwegen, oftmals zu sehr in Sicherheit. Es ist aber ein falsches Gefhl von Sicherheit. Wir lassen uns dazu verleiten, den anderen zu folgen, ohne unser eigenes Urteilsvermgen einzusetzen. Bei starkem Andrang erschweren Verlangsamung und stockende Fortbewegung das Kreuzen entgegenkommender Seilschaften und knnen die Risiken erhhen.

    Extreme MdigkeitHhe, Klte, Hhenunterschied und mangelnde Vorbereitung knnen zu starken Ermdungserscheinungen und Abstumpfung fhren. Hier ist die Wachsamkeit der Kameraden gefordert.

    SpaltenDie Gletscher sind zum Teil mit vielen Rissen und Spalten durchzogen (besonders in La Jonction). Richtiges Anseilen und am Gurt getragene Ausrstung fr die Spaltenrettung sind unerlsslich.

    EisschlagGletscher bewegen sich in ihrem eigenen, unergrndlichen Rhythmus. Instabile Gletscherbrche knnen ohne Vorwarnung kippen (besonders unterhalb des Mont Blanc du Tacul, am Petit Plateau und am Grand Plateau). Vermeiden Sie diese Orte oder halten Sie sich dort nicht unntig auf.

    LawinenIn diesen Hhenlagen kennt der Schnee keine Jahreszeiten. Nach einer Schlechtwetterperiode ist an Steilhngen (ber 30 Grad) uerste Vorsicht geboten (besonders im Goter und unterhalb des Tacul). Im Sommer stabilisiert sich die Schneedecke in der Regel schneller. Vergessen Sie LVS, Schaufel und Lawinensonde nicht und haben Sie Geduld.

    SteinschlagNatrlicher oder durch andere Seilschaften verursachter Steinschlag erfordert besonders im Couloir du Goter grte Wachsamkeit (siehe Rckseite).

    Die Gefahren kennen

  • Sich vorbereiten Sichausrsten Sichinformieren1 2

    !!

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    Die Tckendes Normalwegs Im Falle eines Unfalls

    SCHTZENUm einen weiteren Unfall zu verhindern, mssen sich die Zeugen des Unfalls in Sicherheit bringen. Ein Verletzter darf auf keinen Fall bewegt werden, es sei denn, er befindet sich in unmittelbarer Gefahr. Achten Sie in diesem Fall darauf, Hals und Kopf in einer Achse mit dem Rumpf zu halten und den Verletzten vor Klte zu schtzen.

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